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letzte Aktualisierung

03.12.2011

SV GW Mühlen

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OV, 03.01.2011


Jana Geerken überrascht alle

Neue 10-km-Siegerin bei den Damen / Kuhlen läuft in anderer Liga

Mühlen – Neue Männer braucht das Land – so lautete der Kultsong von Ina Deter während der Neuen Deutschen Welle. Neue Männer finden sich nicht an der Spitze des Mühlener Silvesterlaufes, den Vorjahressieger Andreas Kuhlen (Garrel) souverän gewann. Aber eine neue Frau ist schon da: Die 19-jährige Jana Geerken (Vechta) gewann völlig überraschend den 10-km-Lauf bei den Damen vor den bekannten Größen Claudia Wahls und Silvia Koditek von den Lohner Waldschleichern. In der hiesigen Laufszene war die Versicherungskauffrau noch ein unbeschriebenes Blatt. Bislang kannte man sie als Tennisspielerin beim TV Visbek, doch nach mehreren Schulteroperationen verabschiedete sie sich aus diesem Sport. „Heute laufe ich zweimal die Woche für mich allein, ich musste ja was machen“, sagt Jana Geerken. Vor einem Jahr lief sie in Mühlen auf Platz fünf, jetzt ganz nach vorne. Damals finishte sie in 44,59 Minuten, jetzt folgte die Steigerung auf 41:04 min. Damit blieb sie vor Claudia Wahls (41:23) und Silvia Koditek (42:56). DasWaldschleicher- Duo ließ Jana Geerken hinter sich, doch nach dem Mühlen-Lauf bahnen sich auch hier Gemeinsamkeiten an. Zukünftig wird die 19-Jährige verstärkt mit ihren Konkurrentinnen in einer Gruppe trainieren. Bei den Männern stürmte wie erwartet Andreas Kuhlen an die Spitze. Der 27- jährige Kaderläufer des Deutschen Leichtathletik- Verbandes verbesserte seine Siegerzeit aus dem Vorjahr um mehr als zwei Minuten und lief mit 32:05 Minuten eine absolute Topzeit, doch die Jagd auf den Streckenrekord des Dammers Jörg Wieferig aus dem Jahre 1994 (31,06) blieb bei diesen Bedingungen ein unmögliches Unterfangen. Kuhlen war aber so schnell, dass selbst Lukas Kröger auf dem Führungsfahrrad nicht mithalten konnte. Der 17-jährige Sohn von Klubchef Ralf Kröger musste bei Schnee und Eis einmal absteigen und holte Kuhlen nicht wieder ein. Hinter dem aufstrebenden Sebastian Franke (Diepholz/ 34:08) kletterte der Dümmerlohausener Ralf Schomaker (34:39) als Dritter aufs Siegerpodest, das 2008-Sieger Michael Reise (34:56) wie im Vorjahr hauchdünn verpasste. „Zweimal knapp daneben ist voll daneben“, ärgerte sich der Langfördener. Ein Podestplatz wäre für ihn ein schöner Abschluss seines erfolgreichsten Jahres gewesen. Aber er sah ein: „Andreas Kuhlen hier, das ist wie 2. Bundesliga gegen Kreisliga. Ich bin mir aber sicher: Der Viktor Kuk hätte ihn gepackt“, meinte Michael Reise. Der genannte Dammer Mittelstreckler, der sich auf einem Heimaturlaub vom Studium in den USA befand, wählte die 6,5-km- Distanz, die er locker gewann. Für die Masse der Läufer ist und bleibt Mühlen ein schönes Lauferlebnis. Wo bei Weltmeisterschaften kurz vor der Ziellinie die Nationalflagge aus den Zuschauerrängen geholt wird, da schnappte sich Frank „Tengel“ Trenkamp schnell seine kleine Tochter Lisa-Marie und lief mit ihr im Arm über die Linie. Hinter seinem dreijährigen Sohn Hugo erreichte „Didi“ Krogmann das Ziel. Mutter Susanne berichtete von einem kleinen Streit zu Hause: Die Söhne Hinnerk (6 Jahre) und Hannes (8) hatten wie der Vater frühzeitig echte Startnummern nach Hause gebracht, da wollte der Kleinste auch eine haben. Es wurde für ihn auch eine gemalt: Beim Start lief Hugo die ersten Meter mit, bei der Zielankunft stieg der Dreijährige beim Eingangstor zum Schützenplatz wieder ein. Für viele Läufer ist die Teilnahme eine Pflicht. Beate Stuntebeck, mit dem 18. Mühlen- Start die Rekordfrau, versprach während der Abschlussrunde im Festzelt, dass sie mit 70 Jahren auf jeden Fall noch die 3- km- Strecke laufen wolle. Rekordmann Walter Koldehoff aus Bakum stellte nach seinem 22. Silvesterlauf fest: „Die zehn Kilometer werden immer länger.“